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Augmented Reality App – Entwicklung

Diese Augmented Reality App ist konzipiert für den Einsatz auf einem Smartphone und einem 3D Audio Kopfhörer mit dynamischen Head Tracking.

Die Kernfrage unserer Entwicklung war es, ob sich mit einem virtuellen Wesen der Eindruck von Präsenz erzeugen lässt? Welche Formen der Kontaktaufnahme und welche Phantasien der Kohabitation entwickeln sich, bzw. können sich zwischen Mensch und Maschine entwickeln? Als Folie referieren wir auf die (un-)mögliche Gefährtenschaft zwischen Mensch und Tier und übertragen, spekulieren, fabulieren diese über mögliche Facetten der Gefährtenschaft zwischen Mensch und virtuellem, (partiell) autonom handelndem Wesen, als Ausblick auf eine mögliche Zukunft.

Das Besondere unseres Projektes ist es, ein digital generiertes Wesen zu konzipieren, das in der Lage ist, mit uns, über seine eigenes Sein und seine Fähigkeiten als künstliche Intelligenz zu diskutieren und reflektieren. Dies kann es – ob des allgemeinen technischen Status Quo und insbesondere unserer nur begrenzt zugänglichen technischen wie monitären Ausstattung – bislang nur als teilweise Fake KI.

Es geht uns niemals um eine allumfassende Illusion eines autonom handelnden digitalen Gegenübers, sondern gerade um den Zweifel, ob dies nun so ist oder nicht. Es geht uns um philosophische wie ethische Fragestellungen.

Wie werden Cyborgs und Menschen miteinander kommunizieren, wie werden sie nebeneinander existieren? Werden wir die Entwicklung uns kognitiv überlegener Cyborgs als erneute Kränkung oder als Bereicherung empfinden und was bedeutet das für unsere Handlungsbeziehungen zu diesen künstlichen Wesen? Wer entscheidet für wen? Was bedeutet dies für Fragen von Gleichberechtigung, Entscheidungshoheit, Machtverhältnissen, Gewissen, Wissen und Autonomie? Wie werden wir uns (körperlich) begegnen, wie uns einander gegenüber verhalten?

Jene futuristischen Wesen bevölkern seit Generationen die Phantasien und Manifestationen verschiedener Kunstformen – siehe unzählige Beispiel im filmischen Kontext – jedoch eher selten den des Theaters und der Performance.

Vielleicht ist jedoch der Kunstkontext der einzige Kontext, in dem diese Fragen produktiv gestellt und diskutiert werden können, da klar ist, das wir nie mit den technologischen Möglichkeiten der Filmindustrie noch der Tech-Unternehmen konkurieren können. Was wir aber können, ist ein jonglieren mit den uns verfügbaren Medien, welches nicht dazu dient diese perfekt immersiv einzusetzen, sondern uns vielmehr in ein fabulieren, fantasieren, imaginieren bringt und somit immer auch ein diskursivieren und hinterfragen – inn unserem Fall über potentielle Zukünfte und mögliche Gefährtenschaften mit jenen künstlichen Wesen.

Konzeption Julia Krause & Jens Heitjohann Unity Programmierung & digitale Choreographie Norbert Pape Stimme & Face Motion Capture  Ana Berkenhoff 3D Sound Max Schneider AR Modelling & Character Die Ruhrgebieterinnen (Elisabeth Drache & Vesela Stanoeva)

Gefördert durch den Berliner Senat, NRW Kultursekretariat, Fonds Darstellende Künste, Stadt Dortmund, HKF Berlin sowie Kunststiftung NRW.

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