Klang Raum Performance.
Hodaro, Holadatihijo, Iohodraeho ruft es. Der Jodlklub ist zu Gast im Frankfurter Yachtklub. Die fernen Gipefel der gebirgigen und unwegsamen Regionen des Alpenlandes resonieren in der Strömung des Mains und fügen sich zum Knarxen des schaukelnden Schiffes.
En Passant erprobt verbindende Ferne und melancholische Nähe mit der Polyphonie des Jodlers – schreiend, juchzend und rufend. Am Ufer des Mains entfaltet sich der Rufer des Jodlers in einer Ahnung, in einem Augenwinkel, einem Vorbeigehen. Der Klang führt fort, entführt Vergangenheit und verführt, sich einnehmen zu lassen.
Für das Publikum kann über diese Zeit zugleich eine Gemeinschaft der Zuhörenden entstehen als auch ein melancholisches Eintauchen in den Klangraum. Unter allem liegt ein feiner Hauch der Ironie, der humorvoll das Augenzwinkern der drei Jodlerinnen wiederholt.
Das Schiff ist zugleich ein geschlossener Mikrokosmos als auch ein Ort des Transits. Dabei wird der Yachtklub konkreter Ausgangspunkt dieses Erfahrungsraumes. Das Schiff schaukelt nicht nur, durch die Klanginstallation von Julia Krause, wird das Knarzen verstärkt, die auf dem Main schwimmenden Federtiere zugespielt und einzelne Passagen mikrofoniert und so von den drei Frauen entrückt in einen unbestimmten Raum gestellt. Dies passiert zumeist sehr dezent und arbeitet an der Schwelle des Wahrnehmbaren. Der Ort wird in eine weitere Schieflage gebracht und verstärkt das Gefühl – sinnbildlich über das Gleichgewichtsorgan Ohr – dass der Boden unter den Füssen ins Wanken gerät.
in Zusammenarbeit mit Friederike Thielmann und dem JodlKlub Frankfurt
Konzeption & Regie Friederike Thielmann Konzeption & Klang Julia Krause Von und Mit dem Frankfurter JodlKlub (Elisabeth Gabriel, Liese Lyon und Johanna Milz)
gefördert durch die Stadt Frankfurt, mit freundlicher Unterstützung des Yachtklubs Frankfurt und in Zusammenarbeit mit dem Implantieren Festival 2016.